Was ich krass finde: seit Tagen denke ich nur daran, dass ich heute nur eine Schale Reis essen "darf". Würde mich am liebsten drücken. Ich plane schon genau, wann ich meine Portion essen werde.
Und das macht mich wütend. Was für ein Luxus! Wie viele Menschen können sich das nicht überlegen, weil sie gar nicht wissen, ob sie diese Schale Reis überhaupt haben werden heute?! Was bringt mein Fasten da? Ich werde auch keine Betroffenheits-Lyrik verfassen; betroffen bin ich schon und dass meine bloße Betroffenheit nichts ändert, weiß ich schon lange. Also, reicht Fasten?!
Ich werde es trotzdem durch ziehen. Aus einer Art trotziger Solidarität heraus. Natürlich reicht Fasten nicht. Natürlich nützt es niemandem in dem Moment, ob ich eine Schale Reis esse, zwei Schalen Reis oder drei komplette west-europäische Mahlzeiten. Aber es bringt mir noch mal ins Bewusstsein, was ein Fasten ist, das dem Herrn gefällt:
"Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!
Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!
Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deinen Zug beschließen.
Dann wirst du rufen und der HERR wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich. Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest,
sondern den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag" (Jesaja 58:6-10)
1 Kommentar:
Genau das habe ich auch gedacht: was für ein Luxus. Ich kann mich entscheiden nur eine Schale Reis zu essen.
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